Bewerbungsgespräch: Mit Geschichten überzeugen
Bewerbungsgespräch: Mit Geschichten überzeugen

Bewerbungsgespräch: Mit Geschichten überzeugen 

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Das Vorstellungsgespräch steht bevor und ihr wollt nicht nur jede Frage „richtig“ beantworten, sondern einen bleibenden Eindruck hinterlassen? Mit gut gewählten Geschichten zeigt ihr, was euch ausmacht und hebt euch von anderen Bewerber:innen ab. Erfahrt, wie ihr eure Fähigkeiten, Stärken und sogar Schwächen spannend präsentiert – und mit gezielten Fragen das Interesse der Personaler:innen weckt. 

Vielleicht steht die Suche nach eurem Praktikumsplatz noch an oder ihr bewerbt euch schon für euren neuen Job – nach dem Abschicken der Bewerbungsunterlagen wartet das Vorstellungsgespräch auf euch. Dieses kann wie ein leeres Blatt wirken: Ihr wisst, was ihr erzählen wollt, aber nicht genau, wie ihr anfangen sollt. Stellt euch euer Gespräch wie eine Bühne vor, auf der ihr euch und eure Erfahrungen darstellen könnt. Mit authentischen Geschichten aus eurem Leben hinterlasst ihr einen Eindruck, der im Gedächtnis bleibt und zeigt damit die echte Person hinter dem Lebenslauf. 

Eure Skills in Geschichten verpacken 

Nun sitzt ihr im Vorstellungsgespräch und werdet gefragt, welche Fähigkeiten ihr für den Job mitbringt. Natürlich könntet ihr jetzt einfach Begriffe, wie „Projektmanagement“ oder „Excel-Kenntnisse“ aufzählen. Aber hinterlässt das einen bleibenden Eindruck? Anstatt eure Skills einfach aufzusagen, verpackt ihr sie besser in konkrete Beispiele aus eurem Leben. Damit zeigt ihr, dass eure Fähigkeiten nicht nur Behauptungen sind, sondern in welchem Kontext ihr sie bereits erfolgreich angewendet habt. 

Nehmen wir an, die Stelle verlangt gute Projektmanagement-Skills, weil das Team an mehreren Projekten gleichzeitig arbeitet und Struktur wichtig ist. Statt einfach zu behaupten, dass ihr „Projektmanagement könnt“, erzählt ihr von einer Situation aus der Praxis: 

„Im Rahmen eines Uni-Projekts hatten wir die Aufgabe, eine Marketing-Kampagne für ein Start-Up innerhalb von sechs Wochen zu entwickeln. Zu Beginn gab es viel Verwirrung über die Aufgabenverteilung und Deadlines, was den Zeitplan gefährdete. Ich habe dann das Projekt in Phasen unterteilt, klare Meilensteine festgelegt und Aufgaben verteilt. Dadurch konnten wir das Projekt planmäßig und erfolgreich abschließen. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, wie wichtig strukturierte Planung und klare Kommunikation im Projektmanagement sind.“ 

Durch das konkrete Beispiel hebt ihr euch von der Masse ab und macht das Gespräch für die Personaler:innen lebendig und einprägsam. Ihr zeigt direkt, wie ihr den Anforderungen der Stelle gerecht werdet. Dasselbe gilt auch für die typischen Fragen nach euren Stärken und Schwächen. 

Stärken & Schwächen: Mit echten Erlebnissen punkten 

Es kommt im Bewerbungsgespräch nicht darauf an, einfach eure Stärken zu nennen, sondern sie so lebendig wie möglich zu machen. Und das funktioniert am besten, wenn man sie ebenso in Geschichten verpackt. Denn es geht darum, das, was euch wirklich auszeichnet, zu untermauern und damit in Erinnerung zu bleiben. 

Stellt euch vor, die Frage kommt auf, was eure Stärken sind. Jetzt könnt ihr euch schon denken, dass es nicht besonders einprägsam ist, wenn ihr einfach nur sagt, dass ihr ehrgeizig und zielstrebig seid. Erzählt stattdessen von einer konkreten Situation, in der ihr eure Stärken unter Beweis stellen konntet. Hier ein Beispiel: 

„Im Zuge eines FH-Projekts haben wir in einer Gruppe eine Website neugestaltet. Am letzten Abend vor der Abgabe entschieden wir uns, noch einen finalen Test zu machen – und entdeckten einen schwerwiegenden Bug im Buchungssystem, der das Herzstück der Website war. Die Zeit wurde knapp und alle waren erschöpft, aber für mich stand fest: Aufgeben war keine Option. Gemeinsam blieben wir die ganze Nacht wach, bis wir den Fehler endlich gefunden und behoben hatten. Am nächsten Morgen konnten wir die Website pünktlich und in einwandfreiem Zustand übergeben. Dieses Projekt hat mir gezeigt, wie wertvoll Ehrgeiz und Zielstrebigkeit sind – besonders, wenn es darauf ankommt.“ 

Mit dieser Story zeigt ihr, dass ihr bereit seid, durchzuhalten und Probleme zu lösen – selbst, wenn es schwierig wird. Durch solche anschaulichen Beispiele werden eure Motivation und Belastbarkeit greifbar und ihr bleibt den Personaler:innen im Gedächtnis. 

Und was ist mit den Schwächen? Diese solltet ihr auf keinen Fall verschweigen! Aussagen wie „Ich habe keine Schwächen“ wirken unauthentisch. Stattdessen könnt ihr sie offen ansprechen und direkt zeigen, welche Gegenstrategie ihr entwickelt habt. Idealerweise sucht ihr euch eine Schwäche aus, die für die Stelle nicht entscheidend ist. Denn wenn ihr im Controlling einer Firma arbeiten möchtet, solltet ihr Ungenauigkeit besser nicht als Schwäche nennen. Für so eine Stelle würde sich folgendes Beispiel eignen: 

„Am Anfang meines Studiums hatte ich Schwierigkeiten mit Präsentationen und wurde immer nervös, sobald ich vor einer Gruppe sprechen musste. Deshalb habe ich angefangen, jede Gelegenheit zum Präsentieren zu nutzen. Heute freue ich mich sogar darauf, mich dabei herauszufordern und stetig weiterzuentwickeln.“ 

Damit zeigt ihr nicht nur eine Schwäche, sondern auch, dass ihr daran arbeitet. So ist es kein negatives Merkmal mehr, sondern eine Chance zur Weiterentwicklung. Und das vermittelt, dass ihr reflektiert und lösungsorientiert mit Schwächen umgeht – etwas, das eure zukünftigen Arbeitergeber:innen sehr schätzen. 

Mit außergewöhnlichen Fragen Interesse zeigen 

Ein gutes Vorstellungsgespräch ist aber keine Einbahnstraße. Gegen Ende des Gesprächs habt ihr fast immer die Chance, selbst Fragen zu stellen. Und hier könnt ihr den Eindruck vertiefen, den ihr mit euren Geschichten hinterlassen habt. Jetzt geht es nicht um eure Vergangenheit oder Gegenwart, sondern um eure Zukunft: Wie entwickelt sich eure Geschichte weiter? 

Interessante, persönliche Fragen zeigen echtes Interesse und bleiben in Erinnerung. Hier drei Beispiele für einen unvergesslichen Abschluss: 

  • „Welche Ziele sind für ein neues Teammitglied in den ersten Monaten wichtig?“ 
    Mit dieser Frage zeigt ihr, dass ihr strukturiert an die neue Position herangeht und von Anfang an zielorientiert arbeiten möchtet. Ihr signalisiert, dass ihr proaktiv wissen wollt, wie ihr zum Erfolg des Teams beitragen könnt und dass ihr euch in die Erwartungen des Unternehmens einfühlen möchtet. 
  • „Was muss in einem Jahr passiert sein, damit es eine gute Entscheidung war, mich einzustellen?“ 
    Diese Frage zeigt euer Interesse an langfristigem Erfolg und daran, die Erwartungen der Firma zu verstehen. Ihr vermittelt damit, dass ihr das große Ganze im Blick habt und euch mit der Frage auseinandersetzt, welchen Mehrwert ihr langfristig bringen könnt. Gleichzeitig wirkt diese Frage reflektiert und selbstbewusst – sie lädt die Gesprächspartner:innen ein, konkrete Erwartungen zu formulieren, was eure Leistungsvorstellungen klarer macht. 
  • „Wie sieht die Entwicklung der Stelle in drei Jahren aus?“ 
    Damit signalisiert ihr, dass ihr nicht nur an der jetzigen Rolle interessiert seid, sondern auch an den Entwicklungsmöglichkeiten, die die Position mit sich bringt. Diese Frage zeigt, dass ihr eine langfristige Perspektive habt und euch weiterentwickeln möchtet. Personaler:innen sehen so, dass ihr engagiert und ambitioniert seid und euch an das Unternehmen binden wollt, was für viele Firmen ein großer Pluspunkt ist. 

Erzählt eure Geschichte und meistert das Bewerbungsgespräch 

Geht in das Gespräch mit einem klaren Plan: Sucht gezielt Anekdoten aus, die eure Fähigkeiten unterstreichen und wählt authentische Beispiele, die euch sympathisch und selbstbewusst wirken lassen. Überlegt euch clevere Fragen für den Abschluss, die das Gespräch auf Augenhöhe bringen. So hebt ihr euch von der Masse ab und bleibt im Gedächtnis. Am Ende geht es nicht nur darum, eine Stelle zu bekommen – sondern darum, als echte Person in Erinnerung zu bleiben und im Bewerbungsgespräch mit euren Geschichten zu überzeugen. 

Die Tipps basieren auf dem Webinar “Wie werde ich Weltklasse im Vorstellungsgespräch” von FiP.S. Wenn ihr aber noch mehr zu dem Thema erfahren wollt, könnt ihr dieses Webinar kostenlos am 04.02.2025 anschauen. Nähere Infos dazu findet ihr bei der Hochschule Burgenland.

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