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© BKA. Die Gesichter der Bundesregierung kennt jeder. Wie sieht es aber mit der Ausbildung der Minister:innen aus? Das lest ihr hier.

Die neue Bundesregierung im Bildungs-Check

Österreich hat eine neue Bundesregierung. Türkis-Grün bringt alte Bekannte, aber auch viele neue Gesichter als Minister. Das Sofa-Magazin hat sie einem Bildungs-Check unterzogen. Welche Ausbildungen an welchen Unis und Fachhochschulen haben die neuen Bundesminister absolviert?

Beliebtestes Studium in der neuen Bundesregierung ist Jus. Insgesamt sieben der 15 Minister haben Jus studiert. In der Regierung gibt es aber auch Kommunikationswissenschaftler, Politologen und sogar einen Philosophen. Es haben zwar nicht alle Ressortchefs und -chefinnen ihr Studium auch abgeschlossen, aber immerhin 13 der 15 Minister haben zumindest ein Bachelor-Studium erfolgreich absolviert, wodurch der Bildungsstandard gegenüber der Türkis-Blauen-Regierung gesteigert wurde.

Sebastian Kurz
Quelle: Sebastian Kurz

Sebastian Kurz

Angeführt wird die Regierung von Österreichs wohl berühmtestem Studienabbrecher. Sebastian Kurz maturierte am Gymnasium Erlgasse in Wien mit Auszeichnung, begann danach ein Jusstudium am Juridicum in Wien. Abgeschlossen hat er es jedoch nie, stattdessen zog es den erst 33-jährigen Bundeskanzler bekanntlich schon sehr früh in die Politik. Bereits 2011 wurde er zum Integrationsstaatssekretär ernannt.

Werner Kogler
Quelle: Die Grünen

Werner Kogler

Auch Werner Kogler, Vizekanzler und Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, studierte Jus. Ihn hielt es allerdings deutlich länger auf der Uni als Sebastian Kurz. Der gebürtige Hartberger studierte nicht nur Rechtswissenschaften, sondern von 1982 bis 1994 auch Volkswirtschaftslehre an der Karl-Franzens-Universität in Graz, schloss dies mit einem Magister ab. Über mehrere Jahre hinweg war Kogler darüber hinaus auch an Forschungsprojekten zum Thema Umweltökonomie beteiligt, bis er schließlich die Uni verließ und 1994 als Angestellter in den Grünen Parlamentsklub wechselte.

Alexander Schallenberg
Quelle: Außenministerium

Alexander Schallenberg

Der Außenminister reiht sich direkt ein in die große Gruppe der Jusstudenten. Schallenberg studierte von 1989 bis 1994 in Wien und in Paris, schloss sein Studium ebenfalls mit einem Magistertitel ab. Anschließend besuchte er noch das Europacollege in Brügge und studierte Europäisches Recht. Kurz danach zog es ihn in die Politik, welche ihm von seinem Vater in die Wiege gelegt wurde: Wolfgang Schallenberg war Botschafter und Generalsekretär im Außenministerium.

Rudolf Anschober
Quelle: Bernhard Holub

Rudolf Anschober

Sozialminister Rudi Anschober strebte nach seiner Matura in Vöcklabruck zunächst eine Karriere als Journalist an. Ein Jahr lang besuchte er die Journalistenschule der Handelskammer Linz, danach zog es ihn jedoch auf die Pädagogische Akademie in Salzburg. Anschließend war er sowohl als Journalist bei diversen Printmedien als auch als Volksschullehrer in Oberösterreich tätig.

Heinz Faßmann
Quelle: BKA

Heinz Faßmann

Welche Ausbildung durchlief eigentlich der Bildungsminister? Heinz Faßmann kann auf die längste Hochschullaufbahn aller Ministerinnen und Minister zurückblicken. Sie begann 1975 mit einem fünfjährigen Studium der Geographie und Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Wien. Der Wissenschaft, speziell der Geographie und Raumforschung, blieb er daraufhin stets in verschiedenen Position verbunden. Zuletzt war Faßmann von 2011 bis 2017 Vizerektor an der Uni Wien.

Margarete Schramböck
Margarethe Schramböck

Margarete Schramböck

Margarete Schramböck scheint für ihre Aufgabe in der neuen Regierung top vorbereitet zu sein. Acht Jahre lang studierte die Wirtschaftsministerin Betriebswirtschaftslehre an der WU, schloss mit 27 ihr Doktoratsstudium ab. Direkt danach ging sie nach Lyon, wo sie binnen zwei Jahren ein MBA-Studium absolvierte.

Gernot Blümel
Gernot Blümel

Gernot Blümel

Der Finanzminister beschäftigte sich zu Beginn seiner Studienlaufbahn noch mit gänzlich anderen Themen. An der Uni Wien studierte er Philosophie, schloss sein Studium mit dem Titel Mag. phil. ab und schrieb seine Diplomarbeit zum Thema “Der Personenbegriff in der Christlichen Soziallehre und -philosophie”. An der WU legte er allerdings einen Master of Business Administration nach.

Karl Nehammer
Quelle: BKA

Karl Nehammer

Den Titel MSc darf der neue Innenminister an seinen Nachnamen anfügen. Doch das Thema Sicherheit findet sich in seiner Hochschullaufbahn nicht. Nehammer bildete sich vor allem im Bereich der Kommunikation weiter. Erst 2014 schloss er auf der Donau-Uni-Krems einen Master in Politischer Kommunikation ab.

Klaudia Tanner
Quelle: Ailura

Klaudia Tanner

2007 wurde Norbert Darabos zum ersten Verteidigungsminister, welcher nicht das Bundesheer, sondern den Zivildienst absolvierte. Klaudia Tanner war weder beim Heer noch Zivi, denn sie ist die erste Frau in dieser Position. Die neue Verteidigungsministerin studierte Rechtswissenschaften.

Elisabeth Köstinger
Elisabeth Köstinger

Elisabeth Köstinger

Wie Nehammer hat auch Nachhaltigkeits- und Tourismusministerin Köstinger keine ihr direktes Berufsfeld betreffende Ausbildung. Und auch sie hat sich mit Kommunikation auseinandergesetzt. Die Kärntnerin studierte in Klagenfurt Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Dabei zog es sie nicht direkt nach der Matura an die Uni, sondern sie entschloss sich erst nach einigen Jahren bei der Kärntner Gebietskrankenkasse zur Hochschulkarriere. Abgeschlossen hat sie ihr Studium allerdings nicht.

Quelle: SPÖ

Alma Zadic

Die grüne Alma Zadic ist eine von vielen Jusstudentinnen in der neuen Regierung. 2017 schloss die 35-jährige Zadic ihr Doktoratsstudium an der Uni Wien ab. Zwischendurch zog es sie auch für ein Jahr nach New York an die University of Columbia.

Leonore Gewessler
Leonore Gewessler

Leonore Gewessler

Klimaministerin Leonore Gewessler absolvierte einen Bachelor in Politikwissenschaft. Auch darüber hinaus blieb sie dem Hochschulwesen erhalten, nämlich als Lehrende im Bereich Internationale Politik und Entwicklung an der Uni Wien.

Christine Aschbacher
Quelle: BKA

Christine Aschbacher

Arbeits-und Familienministerin Aschbacher ist die einzige Ministerin, welche an einer Fachhochschule studiert hat. In Wr. Neustadt studierte sie Management-, Organisations- und Personalberatung sowie Marktkommunikation. Später beschäftigte sich Aschbacher auf der Technischen Universität Bratislava mit Industrial Engineering and Management. Nach Jobs in der Privatwirtschaft stieg sie 2012 in die Politik ein und war Mitglied im Kabinett des Innenministeriums von Maria Fekter.

Susanne Raab
Quelle: BKA

Susanne Raab

Die oberösterreichische Kanzleramtsministerin für Integration und Frauen studierte in Innsbruck an der Leopold-Franzens-Universität. Raab war besonders fleißig, schloss sowohl in Jus als auch in Psychologie mit einem Magistertitel ab und legte in Jus auch noch einen Doktortitel nach.

Karoline Edtstadler
Quelle: BKA

Karoline Edtstadler

Mit Edtstadler ist eine weitere Rechtswissenschaftsstudentin Europaministerin. Fünf Jahre lang studierte sie an der Paris Lodron Universität Salzburg, absolvierte danach ihr Gerichtspraktikum am Bezirksgericht Mondsee und am Landesgericht Salzburg. Als Richterin machte sie ihre ersten politischen Schritt entsprechend im Justizministerium.

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