Die Kombination aus Profisport und Studium ist eine Herausforderung, die nur wenige meistern. Anna Fuhrmann, Jiu-Jitsu Weltmeisterin und Studentin an der FH Burgenland zeigt, dass es möglich ist, beides miteinander zu vereinen. Im Interview spricht sie darüber, wie sie die Doppelbelastung meistert, welche Strategien ihr helfen und was sie anderen Studierenden raten würde, die ebenfalls einen anspruchsvollen Sport betreiben.
SOFA Magazin: Anna, du bist sowohl im Jiu-Jitsu als auch in deinem Physiotherapie-Studium an der FH Burgenland voll im Einsatz. Wie gelingt es dir, in beiden Bereichen den Überblick zu behalten?
Anna Fuhrmann: Das war tatsächlich eine ziemliche Herausforderung am Anfang. Als ich mit dem Studium begonnen habe, musste ich meinen Trainingsplan komplett anpassen. Ich trainiere mit dem Nationalteam in Wien und beim Verein in Wallern, also im Nordburgenland. Um alles unter einen Hut zu bringen, konzentriere ich mich im Training jetzt mehr auf Physio-Übungen, Körpergewichtsübungen und gezieltes Technik- sowie Mentaltraining. Das hilft mir dabei, flexibel zu bleiben und trotzdem effektiv zu trainieren.
SOFA Magazin: Es ist sicher eine große Herausforderung, sowohl körperlich als auch mental immer fit zu bleiben, gerade, wenn man sich selbst hohe Ziele setzt. Hast du Ratschläge für Studierende, die auch in einem anspruchsvollen Sport aktiv sind und nicht wissen, wie sie beides vereinen können?
Anna Fuhrmann: Den wichtigsten Tipp, den ich geben kann, ist, auf die eigene Energie zu achten. Es ist entscheidend, genug Regenerationsphasen einzuplanen – egal, ob es ums Lernen oder den Sport geht. Einen ganzen Tag an der FH zu sitzen, kann genauso anstrengend sein wie ein intensives Training. Deshalb ist es wichtig, eine gute Balance zu finden. Sport kann da eine super Abwechslung sein, um den Kopf freizubekommen und nicht nur stundenlang zu sitzen.
SOFA Magazin: Das klingt nach einer wertvollen Balance, die man erst einmal finden muss. Was würdest du sagen, sind die effektivsten Wege, um so einen Rhythmus zu entwickeln, gerade wenn man versucht, sich in beiden Bereichen zu verbessern?
Anna Fuhrmann: Ich glaube, da muss jeder seinen eigenen Weg finden. Ich habe selbst eine Weile gebraucht, bis ich herausgefunden habe, was für mich funktioniert. Für mich ist es am effektivsten, mir einen klaren Plan zu erstellen. Ich setze mir feste Lernzeiten, konzentriere mich dann voll darauf und mache zwischendurch kurze Pausen. Wenn ich merke, dass es gar nicht mehr geht, lege ich eine Trainingseinheit ein oder gehe einfach mal spazieren. Das bringt wieder Energie und Frische für die nächste Lerneinheit.
SOFA Magazin: Ein strukturierter Plan scheint dir also zu helfen, deine Ziele zu erreichen. Aber manchmal reicht Struktur allein nicht aus. Was motiviert dich letztendlich, selbst in stressigen Zeiten durchzuhalten?
Anna Fuhrmann: Zum Glück macht mir mein Studium wirklich Spaß. Ich mag die Inhalte, und der Sport ist ohnehin mein Leben. Tatsächlich bin ich durch den Sport überhaupt erst zur Physiotherapie gekommen. Da lassen sich beide Bereiche sehr gut miteinander verbinden. Dadurch bleibe ich motiviert, egal ob ich gerade lerne oder trainiere.