Kommunikationswissenschaft wird an den Universitäten Salzburg, Wien und Klagenfurt gelehrt. Ein verpflichtendes dreimonatiges Vollzeitpraktikum soll den Studierenden praktische Erfahrungen vermitteln. Doch wie gut gelingt dies wirklich? Im folgenden Bericht teilen drei Studierende aus Wien, Salzburg und Klagenfurt ihre persönlichen Erlebnisse und Herausforderungen während des Praktikums.
Kommunikationswissenschaft wird an den Universitäten Salzburg, Wien und Klagenfurt gelehrt. Studierende dieses Studiengangs müssen ein dreimonatiges Vollzeitpraktikum absolvieren, das anschließend mit 18 ECTS-Punkten angerechnet wird. Das Praktikum kann bei Medien- und Kommunikationsorganisationen im In- und Ausland durchgeführt werden.
Alica studiert aktuell im 6. Semester Kommunikationswissenschaft an der Universität Salzburg. Dieser Studiengang an der Paris Lodron Universität Salzburg erstreckt sich über sechs Semester und schließt mit dem Bachelor of Arts (BA) ab. Er umfasst Theorien, empirische Analysen und Praxisbezüge von Kommunikation und Medien in Zusammenhang mit Gesellschaft, Kultur, Ökonomie und Politik. Studierende erhalten eine Einführung in die Methoden und Theorien der Kommunikationswissenschaft und lernen verschiedene Berufsfelder kennen, was von den Studierenden jedoch oft als zu theoretisch und wenig praxisorientiert wahrgenommen wird. „Ich war ziemlich überfordert“, sagt sie während sie über die ersten Tage ihres Praktikums im Marketing Bereich spricht. „Die Uni hat uns viel Theorie beigebracht, aber kaum praktische Anwendung, die ich im Job brauchte.“ Besonders bei digitalen Marketingstrategien wie SEO habe sie sich nicht gut vorbereitet gefühlt. „Die Universität liefert uns zwar das Werkzeug, aber nicht die Anleitung, es zu benutzen“, bemerkt sie kritisch. „Während der Vorlesungen diskutieren wir Fälle und Theorien, die oft fernab der realen Anforderungen der Arbeitswelt liegen.“ Ihr Wunsch? Ein Lehrplan, der sich mehr auf die praktischen Fertigkeiten konzentriert, die direkt im Arbeitsalltag angewendet werden.
Auch Lara, eine Publizistik- und Kommunikationswissenschaftsstudentin aus Wien, äußert sich eher skeptisch und hatte in den ersten Praktikumswochen Schwierigkeiten, den Anforderungen gerecht zu werden. „Ich denke, ein Grund dafür war allerdings, dass ich mein Praktikum gleich im zweiten Semester gemacht habe und zu diesem Zeitpunkt noch nicht viele Kurse absolviert hatte. Ich hatte einfach nicht genug Erfahrung, um mich sicher zu fühlen“, erklärte sie uns. Mittlerweile studiert Lara im 4. Semester und glaubt trotz ihrer anfänglichen Bedenken, dass die Kombination aus theoretischem Wissen und praktischer Erfahrung einen entscheidenden Beitrag zur Vorbereitung auf die Arbeitswelt leistet. „Es ist ermutigend zu sehen, wie meine bisherigen Kurse mir nun ein besseres Verständnis für die Anforderungen meines Fachgebiets vermitteln“, fügt sie hinzu. „Ich denke, dass ich heute viel besser auf ein Praktikum vorbereitet wäre, als damals im zweiten Semester.“
Letztlich berichtet auch Markus von seinen Erfahrungen während seines Pflichtpraktikums. Er studiert an der Universität Klagenfurt, wo das Bachelorstudium Kommunikations- und Medienwissenschaft ebenfalls sechs Semester dauert und zum Bachelor of Arts (BA) führt. Hier liegt der Fokus auf Medienpolitik, Medienrecht, Public Relations und digitaler Kommunikation, wodurch eine gute theoretische Basis geschaffen wird, die in der Praxis jedoch oft erweitert werden muss. „Ich habe in einer PR-Agentur gearbeitet und schnell gemerkt, dass die theoretischen Kenntnisse aus den Vorlesungen allein nicht ausreichen.“ Er glaubt jedoch, dass die Universität einen nie zu 100 Prozent auf die Arbeit vorbereiten kann, weil die Praxis oft unvorhersehbare Herausforderungen mit sich bringt, die man nur im realen Arbeitsumfeld vollständig erfassen kann. „Die Universität bietet aber eine gute Basis“, fügt Markus hinzu. „Die theoretischen Grundlagen sind wichtig, um die Hintergründe und Prinzipien der Kommunikation zu verstehen.