Bei den kommenden Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH), welche von 18. bis 20. Mai stattfinden, ist es wieder soweit: Viele Listen und wahlwerbende Parteien buhlen um die Gunst von uns Studierenden. Obwohl mit einem neuen Rekord an Wahlberechtigten gar 345.000 Studierende mitbestimmen dürfen, wer sie im Bund, an der Hochschule und am persönlichen Studienplatz vertreten darf, kann man aufgrund des allgemeinen Meinungsbildes eine niedrige Wahlbeteiligung vermuten.
Grund genug für das Team der Sofa-Redaktion in einem Gespräch mit ÖH-Pressesprecher Tobias Hofstätter mehr über die HochschülerInnenschaft zu erfahren. Was ist die ÖH? Wie geht es der Studierendenvertretung in Zeiten der Pandemie? All das und viel mehr könnt ihr im folgenden Interview nachlesen:
Warum eigentlich ÖH?
PZ: Lieber Herr Hofstätter, vorab ein herzliches Danke, dass Sie uns in hektischen Wahlkampfzeiten Rede und Antwort stehen. Zuerst einmal die Frage: Wozu benötige ich eigentlich die ÖH?
TH: Die ÖH ist die Interessensvertretung der Studierenden in ganz Österreich, und ist deshalb das Sprachrohr dieser in der Hochschulpolitik. Weiters ist die ÖH in wichtigen Prozessen und Verhandlungen mit eingebunden, die ermöglichen, dass auch die Meinungen und Zustimmung der Studierenden eingeholt werden. Die ÖH ist weiters die Anlaufstelle und der erste Kontakt vieler Studierender, wenn die Fragen oder Anregungen haben.
PZ: Für was steht die ÖH, abgesehen von politischen Meinungen der gerade sich im Amt befindenden Parteien?
TH: Vertretung, die wirkt. Service, der hilft. – Service is our Success! Die ÖH steht für Interessenvertretung und Unterstützung der Studierenden – sei es in der Ausbildung, allgemeinem Leben oder in der Gesellschaft.
Studieren in der Pandemie
PZ: Vor welchen Herausforderungen steht die ÖH in Zeiten der Pandemie?
TH: Eine große Herausforderung ist die Frage, wann es wieder ein Gefühl der Normalität gibt. Die Bewältigung der Krise hat selbstverständlich Vorrang, aber auf die Studierenden darf dabei nicht vergessen werden! Wir Studierende arbeiten, lernen und verbringen unsere Freizeit in unseren vier Wänden – oftmals nur in einem kleinen WG-Zimmer oder sogar ganz alleine. Das ist eine große Belastung und wir versuchen hier bestmöglich zu unterstützen, zum Beispiel durch eine Mental Health Kampagne. Natürlich fehlt auch der direkte Kontakt zu den Studierenden. Die digitale Kommunikation ist zwar nützlich, ersetzt aber nicht das persönliche Gespräch.
PZ: Für welche Herausforderungen seitens der Studierenden tritt die ÖH ein?
TH: Bessere und faire Studienbedingungen. Mehr Unterstützung für Studierende und mehr Stabilität in den Unialltag hineinbringen. Bei finanziellen Schwierigkeiten unterstützen wir mittels Beihilfen und Beratung.
Die kommende ÖH-Wahl
PZ: Wie kann ich denn als Studierender an der Wahl teilnehmen?
TH: Im Wahllokal an der jeweiligen Hochschule in Person, oder per Briefwahl, die bis 11. Mai hier zu beantragen ist.
PZ: Die Stimmbeteiligung sinkt von Wahl zu Wahl. Woran könnte dies liegen? Wie versucht die ÖH hier einzulenken?
TH: Unsicherheit und das Gefühl Hoffnungslosigkeit in der Pandemie – Schwierigkeit die Studierenden in ihrem Uni Alltag persönlich zu begleiten. Jetzt wird auf breit gefächerte Information gesetzt und der Vorteil einer starken ÖH aufgezeigt.
PZ: Wenn die ÖH sich von der Regierung einen Wunsch erfüllen lassen könnte, welche Forderung würde hier wohl fallen?
TH: Ein Wunsch der ÖH wäre ein österreichweites Studierendenticket um 365 Euro!
PZ: Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen!
Deine Meinung zählt! Was sind deine Erfahrungen mit den Studienvertretungen? Wirst du von deinem Wahlrecht bei der ÖH-Wahl Gebrauch machen? Wir freuen uns jederzeit über Feedback, entweder hier in den Kommentaren oder per Mail an redaktion@sofa-magazin.at!