Auslandssemester

Studieren in der Ferne – der Weg zum Auslandssemester 

Ein Auslandssemester ist mit vielen Fragen verbunden. Finde ich mich zurecht? Schaffe ich das? Und vor allem: Wo beginne ich überhaupt? Wir erklären alles, was man über den perfekten Auslandsaufenthalt während des Studiums wissen muss – von der Organisation bis hin zu persönlichen Geschichten, die Mut und Lust auf ein Auslandssemester machen. 

Neue Sprache, fremde Straßen, andere Routinen und plötzlich wird aus dem Alltag ein Abenteuer. Wer für ein Semester ins Ausland geht, verlässt nicht nur das gewohnte Umfeld, sondern betritt eine Welt voll von neuen Möglichkeiten und Gegensätzen. Zwischen Vorlesungen, Mitternachtssnacks in Gemeinschaftsküchen und kulturellen Aha-Momenten entstehen Erfahrungen, die weit über das Studium hinausreichen. 

Aber erst einmal die guten Nachrichten: Wer sich informiert, plant und sich auf das Unbekannte einlässt, wird nicht nur mit unvergesslichen Erlebnissen belohnt, sondern oft auch überrascht. Denn ein Semester im Ausland ist mehr als eine Studienleistung in einer neuen Umgebung – es ist eine Erfahrung, die den eigenen Horizont erweitert, den Lebenslauf aufwertet und das Selbstbewusstsein stärkt. 

Der Weg dorthin beginnt selten mit Koffer packen. Vielmehr stehen wichtige Entscheidungen im Vordergrund: Wann gehe ich? Wohin passt mein Studium? Welche Fristen gelten? Welche Förderungen stehen mir zu? Und nicht zuletzt: Bin ich bereit für das Abenteuer? 

Wo startet man am besten? 

Der erste Schritt Richtung Auslandssemester ist selten ein großer Sprung. Meistens beginnt er leise – mit einer Idee, einem Gespräch auf dem Campus oder einem Plakat am schwarzen Brett. Aus einem „Das wäre doch schön“ wird irgendwann ein konkreter Plan und der braucht eine gute Grundlage. 

Wer mit dem Gedanken spielt, ein Semester im Ausland zu verbringen, sollte frühzeitig anfangen, sich zu informieren; idealerweise schon ein Jahr vor dem geplanten Aufenthalt. Denn jede Hochschule, jedes Programm und jedes Partnerland hat eigene Fristen, Anforderungen und Abläufe. Ein guter erster Anlaufpunkt ist das International Office der jeweiligen Hochschule. Hier bekommt man nicht nur einen Überblick über alle verfügbaren Kooperationen und Partnerhochschulen, sondern auch Unterstützung bei der Wahl der Kurse, bei der Bewerbung und der Finanzierung. 

Instagram

Mit dem Laden des Beitrags akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Instagram.
Mehr erfahren

Beitrag laden

Bachelor oder Master – wann ist der perfekte Zeitpunkt für ein Auslandssemester? 

Viele Studierende grübeln, wann der richtige Moment ist, für eine Zeit ins Ausland zu gehen. Was gut klingt, braucht aber, wie schon erwähnt, viel Planung: Studienverlauf, Kursangebot, Finanzierung – all das muss abgestimmt werden mit den Angeboten im Ausland. Deshalb ist es hilfreich, früh zu wissen, welche Optionen es gibt. 

Aber soll man ein Auslandssemester bereits im Bachelorstudium absolvieren oder doch erst bis zum Master warten? Beide Varianten haben klare Vorteile – wichtig ist nur, dass sie zum Studienweg und Lebenssituation passen. 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Verpasst du gerade den besten Zeitpunkt für dein Auslandssemester?

Neben dem klassischen Semester an einer Partnerhochschule lohnt sich übrigens auch ein Blick auf Auslandspraktika. Sie sind eine besonders flexible Möglichkeit, internationale Erfahrung zu sammeln, oft sogar dann, wenn ein regulärer Auslandsaufenthalt aus studienorganisatorischen Gründen schwer unterzubringen ist. Viele Praktika lassen sich zwischen zwei Semestern oder in der vorlesungsfreien Zeit absolvieren. Einige werden sogar im Rahmen von Erasmus+ oder anderen Programmen gefördert. 

Gerade im Master kann ein Auslandspraktikum eine wertvolle Ergänzung sein – etwa, wenn du dich spezialisierst oder Berufserfahrung mit internationalem Bezug sammeln möchtest. Aber auch im Bachelor bieten sich Möglichkeiten, z. B. über Pflichtpraktika, freiwillige Einsätze oder Summer Schools. 

Und nicht zuletzt: Für besonders Reiselustige gibt es natürlich auch die Möglichkeit, mehrmals ins Ausland zu gehen, im Bachelor und später im Master, über Erasmus+ oder ähnliche Programme. Viele, die einmal losgezogen sind, machen es später wieder. Denn wer einmal erlebt hat, wie viel ein Perspektivenwechsel bringt, will oft mehr davon. 

Was kostet ein Auslandssemester und wie finanziere ich es? 

Die wichtigste Frage kommt oft ganz am Anfang und dann immer wieder zwischendurch: Kann ich mir ein Auslandssemester überhaupt leisten? Die kurze Antwort lautet: Wahrscheinlich ja, wenn du dich rechtzeitig informierst und die richtigen Förderungen nutzt. 

Ein Auslandsaufenthalt muss kein finanzieller Kraftakt sein. Besonders das Erasmus+ Programm bietet großzügige Unterstützung für Austauschsemester innerhalb Europas – inklusive monatlichem Zuschuss, oft auch für Reisekosten oder sprachliche Vorbereitung. Wer außerhalb Europas studieren möchte oder ein Praktikum absolvieren will, kann auf andere Förderformate zurückgreifen, etwa Stipendien des OeAD, Auslandsbeihilfe oder bilaterale Programme. 

Trotzdem: Nicht alle Kosten werden vollständig gedeckt. Unterkunft, Versicherungen, höhere Lebenshaltungskosten oder Reisespesen können je nach Land, Stadt und Lebensstil variieren. Deshalb ist es sinnvoll, vorab ein realistisches Budget zu erstellen und sich genau anzusehen, welche Fixkosten zustande kommen. Oft lohnt es sich auch im Ausland ein Zimmer im Studierendenheim zu nehmen oder sich frühzeitig nach günstigen Wohnmöglichkeiten umzusehen. 

Durchschnittliche Lebenshaltungskosten für Studierende in Europa: 1. Paris, 2. Stockholm, 3. Wien, 4. Lissabon, 5. Budapest

Wie lebt es sich eigentlich im Ausland? 

Ein neues Land fühlt sich am Anfang oft an wie ein altbekannter Raum, der plötzlich anders möbliert ist. Man weiß, wie der Alltag funktioniert und doch stimmt der Rhythmus nicht mehr. Eine andere Sprache, neue Gepflogenheiten, fremde Routinen: Alles ist vertraut und gleichzeitig ungewohnt. 

„Ich wollte schon immer einmal eine längere Zeit im Ausland verbringen.“ Hannah hat sich diesen Wunsch erfüllt. Nach ihrem Bachelor in Wien hat sie ihre Sachen gepackt und ist nach Schweden gezogen, um dort ihren Master zu machen. Neben dem perfekt passenden Studium war für sie vor allem ein Punkt ausschlaggebend: die vergleichsweise günstigen Lebenshaltungskosten. Für sie gilt ein Jahr in Skandinavien, nicht als Urlaub, sondern als Alltag. 

SOFA FM Juni : Melina spricht mit Hannah über ihr Auslandssemester in Schweden.

Etwas näher an Österreich verbrachte Viktoria ihr Auslandssemester. An der Fachhochschule Graubünden in der Schweiz studierte sie User Experience Design im Master und arbeitete dort an praxisnahen Projekten. Neben dem Studienalltag blieben ihr Zeit für Ausflüge in die beeindruckenden Bergwelten. Ihr wichtigster Tipp: „Offen für Neues sein und die Zeit genießen.“ 

SOFA FM Juni: Lisa spricht mit Victoria über ihr Auslandssemester in der Schweiz.

In Eisenstadt wiederum berichtet Dārta aus Lettland von ihren Erfahrungen als Austauschstudentin. In ihrer Entscheidung spielte Österreichs zentrale Lage eine große Rolle, aber auch dass ihr Bruder bereits in Österreich lebt, wenn auch weiter entfernt. „What really drove me was curiosity“, sagt sie zu ihrer Entscheidung ein Auslandssemester zu machen. Obwohl sie die Menschen hier als etwas zurückhaltender erlebt, hat als in ihrer Heimat, hat sie ihre Zeit genossen und viele Erfahrungen gesammelt, die sie geprägt haben. 

Instagram

Mit dem Laden des Beitrags akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Instagram.
Mehr erfahren

Beitrag laden

Und dann ist da noch Mexiko-Stadt: laut, schnell, riesig. Larissa hat ihr gewohntes Leben in Österreich gegen Vorlesungen an der Universidad Panamericana, Straßenküchen und chaotischen Verkehr getauscht. Ihre Fotostory fängt den Alltag in einer der größten Städte der Welt ein – mit all seinen Kontrasten, Farben und Momenten der Überforderung. Aber auch mit genau jener Energie, die einen wachsen lässt. 

Bilder von einem Auslandssemester in Mexico: Klicke auf das Bild um zu dem Artikel zu kommen.

So unterschiedlich die Orte, Kulturen und Erfahrungen auch sind, in einem Punkt sind sich alle einig: Die wichtigsten Aha-Momente passieren nicht im Spektakulären, sondern im Stillen. Sie liegen in Routinen, die irgendwann selbstverständlich werden. In Gesprächen, die man zu Beginn kaum führen konnte. In den kleinen Augenblicken, in denen man merkt: Das hier fühlt sich plötzlich normal an. 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

How to fail: Auslandssemester

Und genau dann beginnt das eigentliche Abenteuer, nicht beim Kofferpacken oder am Flughafen, sondern dort, wo man anfängt, in einer neuen Umgebung wirklich anzukommen. Nicht nur im Land, sondern bei sich selbst. 

Kommentare anzeigen (0)

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert