Lebensläufe im PDF sind von gestern. Der gedruckte Lebenslauf verliert seine Aktualität in dem Moment, in dem die Tinte trocknet. Ein LinkedIn-Profil hingegen bietet viele Features, kann mit ein paar Klicks up-to-date gehalten werden und ist für die ganze Community zugänglich. Doch, um aus weltweit 900 Mio. User:innen herauszustechen, ist es wichtig, dein LinkedIn-Profil zu optimieren und eine effektive Strategie zu verfolgen.
LinkedIn-Profil optimieren ist essentiell, da LinkedIn jede Sekunde drei neue Nutzer:innen gewinnt. Rund 49 Mio. Mitglieder verwenden die Plattform wöchentlich, um sich zu bewerben. Pro Sekunde werden 90 Bewerbungen verschickt und acht Personen in der Sekunde eingestellt: Die Zahlen zeigen einen eindeutigen Trend nach oben. Kein Wunder, dass sich immer mehr Business-Leute für LinkedIn entscheiden, um ihren professionellen Auftritt auf die nächste Stufe zu heben. Wenn das Profil aktualisiert und auf die Karriereziele angepasst ist, lassen Jobangebote von Recruiter:innen nicht lange auf sich warten. Doch wie kann man in einer Community mit über 900 Mio. Mitgliedern auffallen?
Strategie, Alleinstellungsmerkmal und kein Zitat-Wahnsinn
Ein LinkedIn-Profil zu optimieren bedeutet, einen Lebenslauf zu erstellen, der zu den aktuellen beruflichen Zielen passt. Bevor irgendwelche Bereiche mit Inhalten befüllt werden, sollte die wichtigste strategische Frage geklärt werden: Was will man mit dem Online-Auftritt auf dieser Plattform erreichen? Da LinkedIn als Social-Media-Kanal vor allem in der B2B-Branche Fuß gefasst hat, ist es hilfreich, wenn die Strategie vom Aufbau einer persönlichen Marke geleitet wird.
Ein aktuelles Foto, ein Bannerbild, das deine Superkräfte in Bildern erzählt, ein Slogan, der deine Kernbotschaft zusammenfasst, ein Infobereich, der dich im Detail vorstellt und die Auflistung deiner Ausbildungen und beruflichen Erfahrungen – diese absoluten Must-haves deines Profils sollen in erster Linie dein Alleinstellungsmerkmal hervorheben. Wenn du darüber hinaus die eine oder andere Publikation, interessante Projekte und zusätzliche Zertifizierungen aufweisen kannst, hast du alles, was es für einen professionellen Auftritt braucht.
Ein heißer Tipp: Wenn du dein LinkedIn-Profil optimierst, überflute den Slogan-Bereich nicht mit Zitaten. Du hast genau 120 Zeichen, um auf den Punkt zu kommen. Willst du sie wirklich dazu nutzen, um ein Zitat deines:deiner Lieblingsschriftsteller:in anzuführen? Ja, es ist interessant und sagt vielleicht viel über dich aus, aber LinkedIn ist eine Business-Plattform. Die Community ist eher daran interessiert, auf einen Blick zu erfahren, in welcher Position du gerade tätig bist oder worin deine Stärken liegen.
Wenn man glaubt, dass mit einem aktualisierten Profil alles erledigt ist…
…ist man auf dem falschen Weg. Ein makelloses Profil ist das K.O.-Kriterium für jegliche weiterführende Aktivität auf LinkedIn. Damit User:innen oder potenzielle Arbeitgeber:innen auf dich aufmerksam werden, brauchst du auch Antworten auf diese Fragen:
- Wer sind meine Wunschkontakte? Mit wem möchte ich meine Inhalte teilen?
- Wofür biete ich eine Lösung? Was haben meine Kontakte davon, wenn sie sich mit mir vernetzen?
- Wie gestalte ich meinen Content? Was ist meine Botschaft?
Wenn ein:e User:in auf LinkedIn über hunderte Kontakte verfügt, hat man einen positiven Eindruck: Diese Person weiß wirklich, was sie macht und wen sie ansprechen muss, damit ihr Netzwerk größer wird. Obwohl die Größe des Netzwerks ein wichtiger Indikator ist, stellt man vor der Frage nach Quantität jene nach Qualität. Willst du deine Reichweite ausbauen, solltest du dir darüber Gedanken machen, wem du Anfragen schickst, beziehungsweise von wem du diese annimmst. Wenn die Mitglieder deiner Community nicht an deinem Content interessiert sind, darauf nicht reagieren und ausschließlich die Anzahl der LinkedIn-Kontakte höher werden, solltest du eine Restrukturierung in Erwägung ziehen. Passivität beim Netzwerkausbau ist keine gute Taktik. Findest du jemanden interessant? Verschicke gleich eine Einladung, am besten personalisiert mit ein paar einleitenden Gedanken, wieso dich sein:ihr Profil angesprochen hat.
Denn die Lösung, die du auf dieser Plattform anbietest, ist nicht für jede:n relevant. Deine Erkenntnisse und Expertise sollen vor allem User:innen in Anspruch nehmen, die davon profitieren. Anders gesagt, es werden nur Kontakte mit deinen Inhalten interagieren, die an diesen tatsächlich interessiert sind. Zeige deinen Kontakten, dass ihnen die Vernetzung mit dir einen Mehrwert bringt.
Keywords, Keywords und nochmal Keywords. Am besten mit Hashtags versehen. Wenn du in einem bestimmten Bereich Expert:in bist, dann hast du ganz bestimmte Themenbereiche, in denen du dich auskennst. Diese können am besten mit Schlüsselwörtern beschrieben werden, die im besten Fall in all deinen Beiträgen vorkommen. Die geteilten Inhalte auf LinkedIn werden, wie in einer Suchmaschine, nach Relevanz gereiht. Die Keywords ordnen deinen Content einem bestimmten Bereich zu und bei konsequenter Durchführung werden diese Themen mit deinem Profil verknüpft.
Das Geheimrezept braucht Zeit
Ein professioneller Auftritt, insbesondere beim LinkedIn-Profil Optimieren, braucht Zeit, weil er von vielen Faktoren beeinflusst wird. Der qualitative Ausbau der Community passiert nicht von heute auf morgen. Daher solltest du viel Geduld mitbringen, wenn du dich auf das LinkedIn-Abenteuer einlässt. Bleib dran! Definiere regelmäßige Abstände, in denen du selbst Content teilst und vernachlässige die Beiträge deines Netzwerks nicht.
Mit eigenen Inhalten bringst du User:innen auf dein Profil, durch Interaktionen mit fremdem Content machst aber auch auf dich aufmerksam. Das Geheimrezept ist also die Motivation, durchgehend präsent zu sein: mit aussagekräftigem Profil, hochwertigem Netzwerk, einem klar definierten Lösungsansatz und relevanten Inhalten.