Sofa Nachhilfe: Schulden vermeiden
Die Sofa-Nachhilfe: So vermeidest du Schulden

Die SOFA-Nachhilfe: Schulden vermeiden

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Geld verdienen, Rechnungen bezahlen, Kosten kalkulieren. Es kommt der Punkt, da bist Du selbst für deine Finanzen verantwortlich. Einfach ist das nicht. Viele junge Menschen verlieren den Überblick und können ihre Schulden nicht mehr zahlen. Wir erklären Dir, wie Du richtig mit Geld umgehst und Schulden vermeidest.

Jung und pleite. Das ist kein Einzelfall. Fast jeder Fünfte, der bei der Schuldnerberatung um Hilfe bittet, ist 30 oder jünger. Laut Schuldnerreport sind die jungen Betroffenen mit bis zu 30.000 Euro verschuldet.  Im Vergleich zum Gesamtklientel ist dieser Wert zwar niedrig, da Menschen unter 30 aber meist ein eher niedriges Einkommen haben, können bereits Schulden in dieser Höhe sehr problematisch sein. Das kann bis zum Privatkonkurs gehen. Knapp jede zehnte junge Person war 2021 davon betroffen.

Wir treffen Gudrun Steinmann. Sie arbeitet bei der Schuldnerberatung in Wien und leitet dort die Finanzbildung. Sie berät Menschen, die ihre Ausgaben nicht zahlen können und bringt Jugendlichen an Schulen den richtigen Umgang mit Geld bei. „Viele der Jugendlichen, die ich unterrichte, verdienen zum ersten Mal Geld“, erklärt sie uns bei unserem Besuch. „Das Geld, das sie verdienen, geben sie meist sofort aus, etwa um zu feiern,“ so Steinmann. 

„Manche wissen gar nicht wie hoch die eigene Handyrechnung ist“

Gudrun Steinmann, Finanzexpertin

Viele ihrer Schülerinnen und Schüler wüssten oft gar nicht, wieviel die Miete, das Handy oder das Internet zu Hause kosten.  „Wir raten immer: Redet darüber. Fragt eure Eltern wie hoch die Stromrechnung oder die Miete ist.“ Es sei wichtig für junge Menschen ein Gespür für Geld zu bekommen. Denn spätestens wenn sie von zu Hause ausziehen, brauchen sie Erspartes.

Schuldnerberatung
„Es sind oft die kleinen unbewussten Ausgaben, die in Summe viel ausmachen,“ so die Finanzexpertin der Schuldnerberatung.

Handyrechnung und Coffee to go: Kleine Summen verursachen große Kosten

„Bei der ersten eigenen Wohnung wird oft auf viele Kosten vergessen. Kaution, Maklerprovision, Energievertrag, Miete. Da braucht man im voraus bereits 3.000-5.000 Euro nur, damit man den Schlüssel bekommt,“ sagt Steinmann. Die Einrichtung ist bei dieser Summe noch gar nicht dabei. Es braucht aber nicht nur ein gewisses Kostengespür, sondern auch den richtigen Umgang mit Geld. Steinmann erklärt ihren Schülerinnen und Schülern daher auch, wie man vermeidet unnötig Geld auszugeben.

„Viele junge Menschen haben keinen Überblick über ihre Finanzen. Sie wissen oft gar nicht, wofür sie ihr Geld ausgeben,“ so die Finanzexpertin. Dabei seien es meist Kleinigkeiten, die in Summe viele Kosten verursachen. „Ich habe mir erst letztens ein Getränk und einen Kaffee zum Mitnehmen gekauft und 6,60 Euro gezahlt. Das ist irre viel Geld für Kaffee und einen Apfelsaft gespritzt. Das sind Kleinigkeiten, die wir alle tagtäglich ausgeben, nicht spüren, aber in Summe viel ausmachen.“

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Ein ähnliches Problem gebe es beim online Shopping, wo es bereits die Möglichkeit gibt, Waren mittels Ratenzahlung zu kaufen. „Gerade junge Menschen vergessen, dass diese Zahlungen über längere Zeit laufen. Viele verlieren den Überblick, vor allem, wenn noch weitere Ausgaben hinzukommen,“ sagt die Finanzexpertin. Dazu kommt, viele würden das Kleingedruckte der Verträge nicht lesen. „Das ‚gratis‘ Handy ist nicht gratis. Man zahlt ein Jahr lang 80-90 Euro im Monat“, so Steinmann. Vielen sei gar nicht bewusst, wie lange sie an den Vertag gebunden sind und wie viel der Vertragsabschluss in Summe kostet.

Das Konto sollte jedenfalls so selten wie möglich überzogen werden, sagt Steinmann. „Die Banken machen damit das größte Geld. Sieben bis 13 Prozent bekommen sie für den Kontoüberzug“. Damit es aber erst gar nicht so weit kommt, hat die Leiterin der Finanzberatung einen entscheidenden Rat: den Überblick bewahren.

Haushaltsbuch und Kostenlimit: Wie man Schulden vermeidet

Besonders einfach lässt sich Geld sparen, indem man unbewusste Ausgaben vermeidet. Steinmann rät etwa dazu die Rechnungen zu Beginn mitzunehmen. Auch der regelmäßige Blick auf den Kontostand hilft es, den Überblick zu behalten. Die Finanzexpertin empfiehlt ihren Schülerinnen und Schülern auch zu einem Haushaltsbuch. Also eine Mappe, in der alle Ein- und Ausgaben aufgelistet sind.

„Ich hatte erst letztens einen Schüler, der durch sein Haushaltsbuch draufgekommen ist, dass er 40 Euro im Monat für Energy Drinks ausgegeben hat. Das hat er anschließend drastisch reduziert“. Wer dann auch noch auf Rabattaktionen achtet, teure Geschäfte wie Tankstellen meidet und Preise vergleicht, ist am besten Weg unnötige Kosten zu vermeiden.

ℹ Tipps um Schulden zu vermeiden:

  • Eine Ein- und Ausgaben Liste führen
  • Aufpassen bei Leasing- oder Ratenzahlungen
  • 2-3 Monatsgehälter in Reverse haben
  • Ausgaben bewusst tätigen
  • Kleingedrucktes lesen
  • Nicht das Konto überziehen
  • Preise vergleichen
  • Kontolimit setzen
  • Überblick bewahren

Um die eigene finanzielle Lage im Studi-Leben nachhaltig zu verbessern, eigenen sich für Studierende auch spezielle Beihilfen, die beantragt werden können. In unserem Guide zu Studienbeihilfe und co. findet ihr alle weiteren Informationen dazu!

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