(c) Viktoria Pöhacker
After Uni Walk am Strand

Special: Studieren im Ausland

-Flieg mit mir um die Welt:  Warum du und ich ins Ausland gehen sollten

Ob Sommer, Winter, während des Studiums, bei Geschäftsreisen oder ein Weekend-Trip – Das Ausland hat immer wieder einen besonderen Reiz. 

Denn das Gras scheint bekanntlich immer grüner, wo man selbst nicht gerade ist. Hinzu kommt, dass Auslandsaufenthalte bei Bewerbungen, beim Small-Talk und Social Media boomen. Doch während dem Studium ist Zeit und Geld oft knapp. Im schlimmsten Fall sogar beides. Wie also die Welt sehen, ohne sich dabei in Ruin und Burnout zu stürzen?  
Hier bietet sich ein Praktikum oder sogar ein Auslandssemester an, um deine (und natürlich meine) Grenzen zu erweitern, ohne zeitgleich das Börserl zu sprengen.  

Hochschulen in Österreich, der EU und vielen anderen Ländern fördern Auslandsaufenthalte. Sie tragen zur Vernetzung von Einrichtungen, Ländern, Branchen und Wirtschaftssektoren bei. Solltest du dich also für einen Aufenthalt im Ausland entscheiden, tust du damit nicht nur DIR, sondern uns allen einen Gefallen. Klingt übertrieben, birgt aber tatsächlich einen Funken Wahrheit.  

Die Welt profitiert davon. Das wäre also geklärt.  

Und du? Du liegst am Strand, verbringst deine Zeit in Pubs, am Berg und natürlich im Hörsaal. Für dich dürfte es demnach auch Vorteile haben:  

Persönlichkeitsentwicklung, Wissenszuwachs, neue Sichtweisen und Sprachkenntnisse sind nur einige davon. 

Heute schon an Morgen denken  

Um das meiste für dich rauszuholen, ist frühzeitige Planung das A und O. Sonst landest du wie meine Bekannte aus Brasilien bei drei Grad mit Flip-Flops in Ohio und leidest mehr unter den kalten Wintertemperaturen als nötig.  

Der Bewerbungsprozess für ein Praktikum oder ein Semester im Ausland läuft je nach Hochschule etwas anders ab. Sie haben aber ein bestimmtes System und einen vordefinierten Ablauf gemein. Am besten informierst du dich direkt bei deiner Hochschule, was du genau brauchst und was du wissen musst. Die Bewerbungsfristen sind früher da, als man glaubt. Spontan geht – außer vielleicht beim Auslandspraktikum – also eher wenig. Zum Start des Vorsemesters deines geplanten Uniabschnitts Abroad ist meist auch die Bewerbungsfrist ein wichtiger Punkt. Für alle, die einen Weggang im Februar/März 2024 planen, heißt das: Ran an die Computer! Am 12. September endet die Bewerbungsfrist und bis dahin gibt es noch einiges zu tun!  

Wenn’s passt, dann passt’s! 

Für einen Auslandsaufenthalt musst du eine passende Hochschule finden, dir passende Lehrveranstaltungen aussuchen, die in deinen Lehrplan passen und hoffen, dass die Auswahl deine Studiengangsleitung sagen lässt:asst schon.”  

Auf Unis ist die Organisation ein wenig flexibler, bei Fachhochschulen ist es wichtig, dass du genügend ECTS sammelst, um im Folgesemester wieder regulär weiter zu studieren. So, als wärst du ohnehin immer da gewesen.  

Man munkelt, dass so ein Auslandssemester – während für dich ein Abenteuer – bei deinen Kommiliton:innen und Professor:innen oft unbemerkt vorbei geht. Spätestens bei der Bewerbung für  den gleichen Job  wird das Ausland wieder tragend und du zur:zum Topkandidaten:in. 

Uni oder FH – Ein Fördertopf für Alle

Mindestens zwölf ECTS solltest du im Ausland immer schaffen. So qualifizierst du dich für eine ERASMUS Förderung. Erasmus ist so eine tolle Institution, die wir alle kennen, der wir aber oft wenig Beachtung schenken. Ein Verein, den es nur gibt, damit DU – und natürlich ICH – eine Förderung für einen Auslandsaufenthalt bekommen. Wir erhalten von Ihnen also Geld für’s Reisen.  
Beantragen kann man diese Förderung übrigens bereits ab fünf Tagen Auslandsaufenthalt. Sprich: längere Studienreisen bringen dir neben einer guten Zeit auch ein wenig Geld.  

Solltest du dich gegen ein EU-Land entscheiden, gibt es hilfreiche Seiten wie grants.at, stipendium.at oder auch erasmusplus.at, die dir bei der Finanzierung für dein Semester helfen können.  

Der Wohnort als Gamechanger:  

Wenn du bisher noch nicht viel über deinen aktuellen Wohnort nachgedacht hast, wirst du dich als Niederösterreicher:in, Steirer:in oder Oberösterreicher:in jetzt besonders freuen, denn diese Länder haben einen Sondertopf für Auslandsstudierende. Ein kleiner Ausflug ins Internet, verbunden mit ein paar Stunden Recherche, für welches Stipendium du dich qualifizierst, stehen zwischen dir und deiner Landesförderung. Zugegeben, das kann nervig sein. Aber seien wir ehrlich, für Geld haben wir schon weit schlimmeres gemacht, wir waren doch alle mal Jugendliche.  

Sollten die Förderungen nicht ausreichen, gibt es weitere Möglichkeiten, deinen Auslandsaufenthalt zu finanzieren. 
Gerade die Arbeitenden unter uns können es sich wohl nicht mehr vorstellen (oder leisten), mit 450 Euro im Monat irgendwie durchzukommen. All diejenigen, die am Ende ihres Studiums (letztes Semester in der FH) oder 20 ECTs vor ihrem Abschluss (exkl. Masterarbeit und Prüfung) an der Uni stehen, können sich um ein Studienabschlussstipendium bewerben. Eine weitere Möglichkeit ist ein Selbsterhalterstipendium. Wer eine:n nette:n Arbeitgeber:in hat und gerade berufsbegleitend studiert, profitiert am meisten von einer Bildungskarenz.  

 
In den letzten Semestern vom Studium wegzugehen, birgt die Gefahr, dass du in einem fremden Land, wo du eine fremde Sprache sprichst, deine Abschlussarbeit schreiben musst. Das, plus die Belastung, dass dein:e betreuende:r Professor:in mehrere Hundert Kilometer weit weg in seinem :ihrem Büro sitzt, können psychisch, gerade wenn die Nerven während der Arbeit blank liegen, fordernd sein. Dies bringt mich zum letzten Punkt: mentale Vorbereitung. 

DEVOTION AND EMOTION   

Am besten hast du die organisatorischen Dinge alle im Semester vor deinem Weggang erledigt. So warten keine bösen Überraschungen zwecks Anrechenbarkeit oder Verschiebung von Abschlussprüfungen bei der Rückkehr auf dich.  

Vor allem diejenigen, die bisher wenig Zeit alleine im Ausland verbracht haben, werden am neuen Wohnort vorfinden. Ganz groß im Kurs: Heimweh, ob nach der Mama oder nur der Muttersprache, dem Freund, der besten Freundin, dem Lieblingsessen oder anderem Altbekanntem. Verglichen mit den neuen Erfahrungen sollte das Positive aber das Negative bei weitem übersteigen. 

Tipp: Sich vor Abreise mit den kulturellen Unterschieden vertraut zu machen, bewahrt einen vor Kulturschocks und ermöglicht dir, das aller meiste aus deiner Zeit herauszuholen. Kämpf nicht gegen Unterschiede, sondern gib dich dem Erlebnis hin. “Surrender”, meldet sich der Yogi in mir. Wenn du genau darauf achtest, hörst du ihn ja vielleicht auch. 

Sprachenlernen, persönliche Entwicklung, Lebenslauf aufhübschen und bessere Jobchancen: Ein Auslandsaufenthalt während dem Studium ist einfach eine gute Idee. Du lernst verschiedene Länder, Kulturen, sowie Unterrichtsstile kennen. Bei einem Auslandspraktikum sogar ein ganz anders Arbeitsklima. Neue Eindrücke und Herausforderungen bilden Charakter und füllen die Erinnerungskiste mit vielen schönen und fordernden Momenten.  

Worauf warten?  

Mich findest du nächstes Jahr wohl in Porto, Rom oder Barcelona. Die Bewerbung ist noch nicht ganz fertig. Aber ich hab’ ja noch 20 Tage.  Vielleicht bleib ich aber doch einfach da und frag mich mein Leben lang “Was wäre gewesen,  wenn…” . 

 
Darum viel wichtiger: Wo wirst du nächstes Jahr studieren?