Future Work: Arbeiten an Laptops und Smartphones

Zukunft der Arbeit: Die Veränderung der Arbeitswelt

Zuletzt aktualisiert:

Einst waren renommierte Unternehmen und herausfordernde Karrierepositionen der Höhepunkt beruflichen Erfolgs. Heutzutage liegt der Fokus der Arbeitnehmer vermehrt auf flexibler Arbeitsgestaltung in Bezug auf Zeit und Ort. Doch wie könnte die Arbeitswelt von morgen im Zeichen von „future work“ aussehen?

Im vergangenen Jahr befand sich die Welt weiterhin inmitten einer Pandemie, und trotzdem erlebte vor allem in den USA eine Vielzahl von Menschen, massenhafte Kündigungen. Im September 2021 erreichte die Kündigungsrate dort mit drei Prozent einen Höchststand der letzten zehn Jahre. Das Phänomen der „Great Resignation“ wurde in den Medien ausführlich diskutiert.

Auch im europäischen Raum ist die Kündigungswelle bereits voll im Gange, wenn auch etwas schleichender. Laut einer Stepstone-Studie denken etwa 85 % der Deutschen darüber nach, ihren Job zu wechseln, wobei 35 % mehrmals pro Woche darüber nachdenken. In dieser Zeit ist die Attraktivität des Arbeitsplatzes wichtiger denn je, nicht nur die Größe und Bekanntheit des Unternehmens. Worauf müssen Arbeitgeber:innen aber achten um fit für die Zukunft der Arbeit zu sein?

Grafik: 85 % denken an Jobwechsel, 35 % sogar mehrmals pro Woche
Wechselbereitschaft der Deutschen

Ein Tischfußballtisch und eine Obstschale sind heute nicht mehr ausreichend, um neue Mitarbeiter langfristig zu gewinnen. Was macht einen Arbeitgeber nun also attraktiv? Die Onlineplattform StepStone führt jährlich Studien durch, um Antworten auf diese Fragen zu finden.

Menschen wollen flexibel arbeiten

Laut der aktuellen StepStone Studie in Deutschland sind flexible Arbeitszeiten das Um und Auf, wenn es um den nächsten Arbeitgeber bzw. die nächste Arbeitgeberin geht. Ganze 57 % der Befragten sehen dies als attraktive Eigenschaft des Unternehmens.

Neben der flexiblen Arbeitszeit steht auch der Arbeitsort hoch im Kurs. Egal ob zwei Tage pro Woche oder gänzlich: Homeoffice ist gekommen, um zu bleiben. Aus der Future Work ist das Home Office definitiv nicht mehr wegzudenken. Das zeigt sich auch bei einer SOFA-Recherche zum aktuellen Stellenmarkt. Je nach Region bieten etwa 30 bis 50 % der ausgeschriebenen Jobangebote auf der Plattform karriere.at die Möglichkeit zu Homeoffice. Das sind knapp 11.000 Stellen in Österreich. Neben dem berühmten Homeoffice gibt es aber weitere Modelle, die den Menschen einen flexiblen Arbeitsort ermöglichen. Sogenannte digitale Nomad:innen arbeiten weder im Büro noch zu Hause. Sie arbeiten, wo immer sie wollen: am Strand in Bali, in den Bergen oder auf dem Kreuzfahrtschiff. Selbstverständlich ist diese Form nicht für jede Berufsgruppe – geschweige denn Personentyp – geeignet.

Future Work: Frau arbeitet im Schlafzimmer
Standsome on unsplash

Work-Life-Balance weiterhin wichtig für Arbeitnehmer:innen

All diese Flexibilität spielt auch in den Evergreen-Faktor Work-Life-Balance ein. Viele junge Berufseinsteiger:innen wollen nicht mehr 40 Stunden in der Woche arbeiten. Im Artikel der Wiener Zeitung wird AMS-Vorstandsmitglied Johannes Kopf zitiert: „Man denkt, dass die Leute faul sind und nicht mehr arbeiten wollen. Das ist aber falsch, sie fragen nur andere Dinge nach“. Statt mehr Verantwortung, Firmenwagen und mehr Gehalt werden heute eher Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben gefordert.

Ausgeglichenheit sollte negativem Dauerstress als Statussymbol demnach schon gewichen sein. Wenn du dennoch in diesem veralteten Muster steckst, liest du im SOFA-Artikel „Burn-Out im Studium„, wie sich ein Burn-Out bemerkbar macht und was dagegen hilft.

Laut dem XING-Stimmungsbarometer 2021 wünschten sich 42 % der befragten Österreicher:innen einen Job, der glücklich macht. Sandra Bascha, Kommunikationsverantwortliche von XING Österreich, meinte: „Die Sinnfrage wird immer häufiger gestellt. Menschen suchen nach Tätigkeiten, bei denen sie selbst sein und sich verwirklichen können.“

Standort und Bekanntheit auf letzten Plätzen

Dass sich Unternehmen auf ihren Image-Lorbeeren nicht mehr ausruhen können, zeigen die nur fünf Prozent Zustimmung zur Bekanntheit des Unternehmens als Attraktivitätsfaktor. In der deutschen StepStone-Umfrage liegt die Bekanntheit somit auf dem letzten Platz der abgefragten Faktoren.

Der große Wunsch nach flexiblem Arbeiten reiht den Faktor Standort wenig überraschend ans Ende der Entscheidungsfaktoren. War dieser vor zwei Jahren noch im Mittelfeld, liegt er mit 30 % Zustimmung nur noch auf dem vorletzten Platz.

Worauf Arbeitgeber:innen in Zukunft achten müssen

In der dynamischen Arbeitswelt von „Future Work“ steht die Flexibilität von Arbeitszeit und -ort im Fokus. Die „Great Resignation“ hat weltweit zu einer Kündigungswelle geführt, wobei Studien von StepStone zeigen, dass 85 % der Deutschen einen Jobwechsel in Betracht ziehen. Flexibilität, insbesondere durch Homeoffice-Optionen, gewinnt an Bedeutung, während die Work-Life-Balance und die Suche nach sinnvoller Arbeit an Relevanz gewinnen. Die Attraktivität von Arbeitgebern misst sich heute an mehr als nur der Bekanntheit des Unternehmens oder dem Standort.