So geht Zeitmanagement

Kennst du das, wenn gefühlt 1.000 Dinge anstehen und du sicher bist, nicht alles zu schaffen? Wenn es scheint, als würde die Zeit noch schneller verfliegen, wenn man studiert, arbeitet und noch weiteren Verpflichtungen nachgehen muss? Das kann schnell zur Überlastung führen. Hier ein paar Tipps für besseres Zeitmanagement.

Mit dem richtigen Zeitmanagement gelingen auch die größten Herausforderungen. Am wichtigsten dabei ist, Zeiträuber zu erkennen und sie auszuschalten. Die Konzentration auf wesentliche Aufgaben ist dabei entscheidend. Wir haben einige der bekanntesten Techniken beleuchtet und uns mit Business Coach und Unternehmensberaterin Daniela Schwarz unterhalten.

Lerche oder Eule?

Im ersten Schritt rät die Expertin zur Selbstreflexion: Welcher Typ Mensch bin ich eigentlich? Bin ich eine „Eule“, die in der Nacht am effektivsten arbeitet oder eine „Lerche“, die ihre Aufträge am besten gleich in der Früh erledigt. Denn als Eule eine Frühschicht hinlegen zu wollen, ist genauso wenig zielführend, wie sich als Lerche die Nächte um die Ohren schlagen zu wollen. Auch sehr kritische Fragen gilt es ehrlich zu beleuchten, wie: Lasse ich mich leicht ablenken? Oder neige ich dazu, mich rasch überfordert zu fühlen?

Lerne dich selbst kennen

Um herauszufinden, welche Methode am besten zum eigenen Typ passt, empfiehlt Daniela Schwarz eine Selbstbeobachtung: „Sobald du Stress empfindest, halte inne und werde dir klar darüber, was diesen Stress gerade auslöst.“ Sind es schlichtweg zu viele To Do’s in zu kurzer Zeit? Dann priorisiere jene Aufgaben, die am dringendsten erledigt werden müssen. Das Eisenhower-Modell und die Pareto-Methode sind dabei hilfreiche Reflexionsmodelle (mehr dazu siehe unten).

Schiebst du bestimmte Aufgaben immer wieder vor dir her? Erzielst du die besten Leistungen, wenn die Zeit schon knapp wird? Dann trickse dich selbst aus! Zum Beispiel mit der Pomodoro- oder Eat-the-frog-Methode. Wer hingegen in wichtigen Projekten dazu neigt, den nötigen Zeitaufwand zu unter- oder überschätzen, wird mit der ALPEN-Methode ein hilfreiches Tool finden.

ALPEN-METHODE

Die ALPEN-Methode gilt als besonders effektiv, weil es mit ihr relativ einfach gelingt, den Tagesablauf zu strukturieren, Aufgaben zu priorisieren und das Arbeitspensum besser einzuschätzen.

ALPEN-Methode

Die Expertin rät, die Methode für den täglichen Bedarf abzukürzen und zum Beispiel nur mit A-L-P zu arbeiten und die komplette Abfolge für größere und sehr wichtige Projekte zu nutzen.

EISENHOWER-PRINZIP

Das Eisenhower-Prinzip, das auf den amerikanischen Präsidenten Dwight D. Eisenhower zurückgeht, soll helfen, die Effektivität und Produktivität zu steigern. Bei dieser Methode schreibst du zunächst alle offenen To Do’s auf und ordnest sie den folgenden vier Kategorien zu, um sie nach Wichtigkeit und Dringlichkeit zu sortieren.

Eisenhower-Prinzip

Der Fokus liegt hier auf der Organisation. Es geht darum, die richtigen Dinge zu tun. „Das Wichtigste ist, die Zeit für sich selbst und für Beziehungen als Erstes in den Terminkalender einzuplanen, weil es das ist, was dir Stabilität gibt“, betont Expertin Daniela Schwarz.

EAT-THE-FROG-METHODE

Hast du eine Aufgabe, die dir den letzten Nerv raubt und immens viel Energie braucht, weil du andauernd an sie denkst? Dann solltest du die Eat-the-frog-Methode anwenden. Diese arbeitet nach dem Prinzip: Das Schlimmste wird als Erstes erledigt. Ganz nach dem Motto: Nimm deinen Frosch und verspeise ihn. Gibt es mehrere Frösche, wird mit dem größten begonnen. Augen zu und durch – guten Appetit!

Eat-The-Frog-Methode

POMODORO-TECHNIK

Diese Effizienz-Methode ist perfekt, wenn du dazu tendierst, dich leicht ablenken zu lassen. Finde erst heraus, welche Aufgaben zu erledigen sind und suche dann eine aus, der du dich vollkommen widmen möchtest. Arbeite dann nur an dieser einen Aufgabe. Mithilfe eines Weckers, Timers oder einer App arbeitest du 25 Minuten durchgehend, bevor du die Aufgabe für fünf Minuten unterbrichst. Fällt dir zwischendurch etwas ein, notiere dies und kümmere dich später darum. Arbeite mit maximal vier Pomodoro-Einheiten und mache danach eine größere Pause von 15 bis 30 Minuten. Auch Daniela Schwarz meint, dass diese Methode gut geeignet ist, um Störungen auszublenden.

PARETO-METHODE

Die Pareto-Methode besagt, dass du in 20 Prozent deiner Zeit 80 Prozent deines Outputs produzierst. Auch die Expertin ist der Meinung, dass dies der Praxis entspricht. Es gilt also herauszufinden, was genau diese 20 Prozent sind, die du auf jeden Fall angehen solltest.

Pareto-Methode

Neben den verschiedenen Methoden sieht Daniela Schwarz vor allem einen Zukunftstrend: Menschen achten mehr auf sich selbst und stellen sich vermehrt die Frage: Was tut mir gut? Was brauche ich? Manchmal hilft es, einfach nur den Wind rauschen zu hören oder für eine Minute die Augen zu schließen und zu versuchen, an nichts zu denken. Denn zur Effizienz gehört auch ein gewisses Maß an Erholung.

Welche Methode passt am besten zu dir? Hast du vielleicht noch andere Methoden, die dir helfen, effizient zu arbeiten? Dann schreibe uns in den Kommentaren!

Bilder: Eigendarstellung F.Pfaffelmaier/J.Kastner 2021; www.pixabay.com; Piktogramme: Microsoft Word; Egg Timer in Shape of Tomato on White Background for Pomodoro Technique by Marco Verch under Creative Commons 2.0

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