Lavendelfeld im Sonnenuntergang
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Klimafreundlich reisen: Südfrankreichs Highlights

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In den letzten beiden Teilen unserer Reiseserie haben wir euch Trips durch die Schweiz und Slowenien vorgestellt. Dieses Mal führen wir euch quer durch Südfrankreich – von Nizza nach Bordeaux!

Vorab – Grundlegendes zum Reisen in Frankreich

Im Gegensatz zu gewissen alten Vorurteilen kommt man heutzutage auch ganz ohne Französischkenntnisse gut durch den Urlaub. Wer sich vorab dennoch zumindest die Basics zu Gemüte führen möchte, übt am besten ein wenig auf Duolingo oder ähnlichen Plattformen.

Bevor ihr eure Reise überhaupt plant, solltet ihr darauf achten, die Ausflüge zu beliebten Sehenswürdigkeiten nicht auf französische Feiertage und wenn möglich nicht in die Schulferien zu legen. Franzosen verreisen gern im eigenen Land, da wird‘s schnell voll! Auch solltet ihr euch grob für eine Region entscheiden, da Frankreich sehr groß und die Wege entsprechend weit sind.

Von A nach B kommt ihr in Frankreich bequem und schnell über das gut ausgebaute Bahnnetz. Da es viel zu sehen gibt und die Wege teilweise etwas weiter sind, empfehlen wir euch unbedingt, ein Interrail-Ticket für eure Reise zu kaufen. Besonders bieten sich folgende Varianten an:

  • Ein-Länder-Pass Frankreih: 8 Tage innerhalb eines Monats für €224,00
  • Global-Pass: 10 Tage innerhalb von zwei Monaten für €301,00

Ein weiteres umweltfreundliches, in Frankreich beliebtes Fortbewegungsmittel ist das Fahrrad. Mehr dazu unten 😉

Wer sein eigenes Fahrrad mitnehmen möchte, kann dies in den meisten Zügen auch tun. Aber Achung: Je nach Zug musst du eventuell extra dafür bezahlen.

Von Österreich aus habt ihr gute Zugverbindungen nach Frankreich, allerdings ist die Anreisezeit relativ lang. Etwas einfacher macht ihr es euch, wenn ihr bei der Hin- und Rückreise Stopps in Italien einlegt.

Fahrt ihr nach Südfrankreich, liegen zum Beispiel Verona oder Mailand direkt am Weg und sind immer eine Übernachtung wert. Wollt ihr erst nach Paris, empfehlen wir einen Zwischenstopp in Straßburg. Wer ganz besonders viel Zeit hat, kann vor Frankreich auch die Schweiz bereisen und so zwei unserer klimafreundlichen Reisen zusammenlegen.

Unsere Reiseroute

Für die hier vorgestellte Reiseroute solltet ihr euch etwa 3 Wochen Zeit nehmen und unbedingt Sportschuhe und -kleidung einpacken – 10.000 Schritte am Tag werden kein Problem für euch auf dieser Route!

Côte d’Azur

Wir starten unsere Reise in Nizza, einem Highlight an der Côte d’Azur in Südfrankreich.

Dieser Abschnitt der französischen Mittelmeerküste hat ihren Namen vom intensiven Blauton des Meeres und ist seit Jahrzehnten ein Treffpunkt für alle mit Rang und Namen – aber keine Angst, selbst diese beliebte Gegend bietet Unterkünfte und Unternehmungen, die sich mit Studentenbudgets vertragen. Am besten seht ihr euch dort nach Hostels um oder nehmt euch ein Zimmer etwas außerhalb des Stadtzentrums.

Besonders nett an Nizza ist, dass es direkt in der Stadt öffentliche Strände gibt. Aber auch kulturell und für Kunstbegeisterte hat die Stadt mit ihren zahlreichen Museen viel zu bieten.

Unser Tipp: Ein Spaziergang auf den Mont Boron, den Stadtberg von Nizza. Am besten geht ihr entweder früh morgens los, bevor es warm wird, oder am späten Nachmittag, um den Sonnenuntergang und das abendliche Stadtpanorama zu genießen.

Südfrankreich Nizza bei Nacht

Wer etwas weniger weit gehen möchte, kann von der Altstadt aus zum Israelischen Friedhof hinaufsteigen und von dort aus über die Dächer der Stadt blicken.

Rund um Nizza gibt es einige lohnenswerte Ausflugsziele, die sich hervorragend für Tagesausflüge eignen und in kurzer Zeit mit dem Zug zu erreichen sind. Besonders erwähnenswert sind hier Antibes, Cannes und Grasse.

Abstecher ins Landesinnere

Nach ein paar Tagen an der Küste geht es etwas ins Landesinnere an den Lac de Sainte-Croix. Dieser See liegt direkt an der Grenze der Departements Alpes-de-haute-Provence und Var und ist Ausgangspunkt für zahlreiche sportliche Aktivitäten wie Kayaken oder Wandern.

Unser Tipp: ein Ausflug in die Gorges du Verdon (Verdon-Schlucht).

Südfrankreich Gorge du Verdon

Entweder erwandert ihr die Schlucht vom westlichen Seeende in Richtung Lac de Montpezat oder ihr leiht euch ein Tretboot aus und besichtigt die Schlucht bequem vom Wasser aus. Letzteres ist zugegeben eine sehr beliebte und recht touristische Aktivität, macht aber Spaß 😉

Solltet ihr zu Beginn des Sommers in Südfrankreich sein, könnt ihr auch gleich die berühmte Lavendelblüte bewundern. Bekannt in der Region sind besonders die Städte Manosque und Valensole, die zur Zeit der Lavendelblüte stets gut besucht sind.

Wer etwas mehr Zeit hat, kann an dieser Stelle ein paar Tage extra einplanen und zurück an die Küste fahren, um Saint-Tropez, Hyeres oder Toulon zu besichtigen. Die hier vorgeschlagene Route führt uns allerdings direkt weiter nach Avignon.

Avignon und Camargue

Avignon ist nicht nur für die Brücke und das zugehörige Lied berühmt, sondern war auch lange Zeit Sitz des Papstes. Entsprechend prächtig wurde in der Stadt an der Rhone gebaut. Vieles ist heute noch gut erhalten und macht Avignon zu einem beliebten Touristenziel.

Südfrankreich Avignon

Von Avignon aus gut mit dem Bus zu erreichen und für einen Tagesausflug zu empfehlen ist der Pont du Gard, ein römisches Aquädukt aus der Antike das seit 1985 zum UNESCO Welterbe zählt. Das Bauwerk ist ausgesprochen gut erhalten und eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Südfrankreichs.

Nur etwa 20 Minuten entfernt von Avignon liegt Arles. Die kleine Stadt am Rande der Camargue punktet mit einer schönen Altstadt, einem Amphitheater und zahlreichen Cafès. Besonders ist sie aber als Startpunkt für Touren in die Camargue geeignet.

Unser Tipp: Leiht euch in Arles Fahrräder aus und macht einen Ausflug nach Saintes-Maries-de-la-Mer.

Diese Route führt euch quer durch die Camargue, vorbei an den berühmten schwarzen Stieren, weißen Pferden und Flamingos. In Saintes-Maries-de-la-Mer erwartet euch ein schöner Sandstrand, packt also die Badesachen ein!

Montpellier

Ein weiteres Highlight auf dieser Route ist Montpellier.

Die Stadt liegt etwa 10km von der Mittelmeerküste entfernt und ist ebenso schön wie vielfältig. Wir könnten euch an dieser Stelle von den zahlreichen hier ausgestellten Werken alter Meister erzählen, aber warum wir euch Montpellier in Südfrankreich so ans Herz legen, hat einen ganz anderen Grund: etwa jeder vierte Bewohner der Stadt ist Student.

Südfrankreich Montpellier

Mit ihren drei Universitäten und etwa 60.000 Studenten ist Montepellier eine der größten Studentenstädte Frankreichs. Nehmt euch also ein paar Tage Zeit, erkundet die vielen Bars und genießt das mediterrane, junge Flair der Stadt.

Variante für Sportliche: Radfahren am Canal du Midi

Solltet ihr sportlich sein und etwas mehr Zeit haben, bietet sich nach dem Aufenthalt in Montpellier eine ausgedehnte Radtour entlang des Canal du Midi an.

Die „klassische“ Route führt von Toulouse ans Mittelmeer nach Sète und dauert 6-8 Tage. Der landschaftliche schöne Weg führt euch immer entlang des Kanals, vorbei an Carcassone, Narbonne und Bèziers.

Südfrankreich Canal du Midi

Unser Tipp: Leiht euch bei einem der vielen lokalen Anbieter Fahrräder aus und erradelt zumindest 2-3 der Abschnitte.

Unser Abschluss: Bordeaux

Spätestens nach der Radtour verlassen wir das Mittelmeer und machen uns auf den Weg in den Norden von Südfrankreich, genauer gesagt nach Bordeaux.

Wie Montpellier ist auch Bordeaux eine Studentenstadt und berühmt für den Wein aus der Region. Die Stadt bzw. Altstadt ist außergewöhnlich gut erhalten und ähnelt architektonisch stark Paris. Sie lädt daher ganz besonders zu Stadtspaziergängen ein, ist aber auch ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge an die französische Atlantikküste.

Studierende haben übrigens unter anderem die Möglichkeit, an der Bordeaux Montaigne Université ein Auslandssemester zu absolvieren. Folgende österreichische Hochschulen befinden sich im Partnernetzwerk der Bordeaux Montaigne Université:

Südfrankreich Bordeaux

Unser Tipp: Macht einen Tagesausflug nach Mimizan und geht im Atlantik schwimmen.

An dieser Stelle könnt ihr nun entweder gute drei Stunden mit dem Zug weiterfahren nach Paris und einige Tage in der Hauptstadt verbringen, oder eure Reise beenden.